Um einen Abruf- oder Rahmenkredit zu erhalten, müssen Sie als Antragsteller bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Genau wie beim Dispokredit ist ein bestimmtes Einkommen erforderlich. Auch eine einwandfreie Schufa ist wichtig.
Formelle Voraussetzungen
Der Antragsteller muss einige sogenannte formelle Voraussetzungen erfüllen. Diese entsprechen den üblichen Bedingungen für die Kreditvergabe der meisten Banken.
- vollständig ausgefüllter Antrag
- Mindestalter 18 Jahre
- Wohnsitz in Deutschland
- bei einigen Banken auch Arbeitsplatz im Bundesgebiet
- Bankverbindung bei einer deutschen Bank
- Legitimation über Personalausweis oder Reisepass, meist über Post-Ident-Verfahren
Wer erhält einen Rahmenkredit (Bonität)?
Wie bei sonstigen Krediten erwartet den Antragsteller auch beim Abrufkredit eine Bonitätsprüfung. Die Kriterien unterscheiden sich im Wesentlichen nicht von denen anderer Darlehen. Ein Einkommen in ausreichender Höhe sowie eine einwandfreie Schufaauskunft sind Voraussetzung für eine positive Kreditentscheidung. Auch der Arbeitsvertrag spielt eine Rolle. So lehnen einige Banken die Kreditvergabe an Arbeitnehmer mit Zeitverträgen ab, während andere die Kreditlaufzeit an die Rest-Laufzeit des Arbeitsvertrags koppeln. Selbständige müssen über 2 bis 3 Jahre ein konstant hohes Einkommen nachweisen. Leider lehnen einige Anbieter Selbständige komplett ab, oder beschränken sie auf Freiberufler.
- unbefristetes Arbeitsverhältnis oder Kreditlaufzeit nicht länger als Arbeitsvertrag
- regelmäßiges Einkommen in ausreichender Höhe
- ausreichendes Einkommen aus gewerblicher Tätigkeit seit mindestens drei Jahren
- Bonitätsprüfung mit positivem Ergebnis (ausreichender Schufa-Score, keine Negativ-Merkmale)
Höhe des Kreditrahmens und Einkommen
Anhand der wirtschaftlichen Leistungskraft wird nicht nur über eine Zusage oder Absage entschieden. Auch die Höhe des gewährten Kreditrahmens richtet sich nach dem Einkommen des Antragstellers. Die Vorgehensweise ähnelt der Vergabe von Dispokrediten. Anfangs entspricht das Limit etwa dem 2-3 fachen Netto. Verläuft die Kunde-Bank-Beziehung positiv, kann der Kreditnehmer sein Limit später noch erhöhen. Der Zinssatz ist bei einem Abrufkredit hingegen für alle Kunden gleich.
So können Sie Ihre Bonität verbessern
Antragsteller ohne regelmäßiges Einkommen in bestimmter Höhe haben eher schlechte Chancen auf einen Rahmenkredit. Der Grund hierfür liegt im erhöhten Risiko, welches die Bank bei Darlehen mit frei verfügbaren Kreditlinien und flexiblen Rückzahlungsmöglichkeiten trägt. Ein weiterer Grund für eine Absage der Bank ist ein zu niedriger Schufa-Score. Der Score ist z.B. dann niedrig, wenn der Antragsteller entweder über ein zu geringes Einkommen verfügt, und / oder viele andere regelmäßige Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen hat. Hierzu gehören z.B. andere Kredite, Leasingraten, Kreditkarten, Girokonten oder Handyverträge. Je mehr laufende Kosten ein Kreditnehmer hat, desto schlechter ist die Kreditwürdigkeit, da die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls – also nicht mehr allen Verpflichtungen nachkommen zu können – ansteigt.
Warum Eigenverantwortung wichtig ist
Wer ein Abrufdarlehen in Anspruch nimmt, sollte ein gewisses Maß an Eigenverantwortung mitbringen. Hierzu gehört in erster Linie, die Rückzahlung verantwortungsbewusst und diszipliniert durchführen. Auch wenn die jeweilige Bank keine planmäßige Tilgung vorschreibt, kann es sinnvoll sein, diese z.B. per Dauerauftrag selbst vorzunehmen. Denn eine einwandfreie Zahlungsmoral sichert die Kreditwürdigkeit auch für zukünftige Pläne wie z.B. eine Finanzierung des Eigenheims. Wer die notwendige Eigendisziplin mitbringt, und zudem einen guten Überblick über die persönlichen Finanzen hat, sichert sich mit dem Rahmenkredit ein hohes Maß an Flexibilität und eine lebenslange Liquiditätsreserve zu günstigen Konditionen.